Nach dem Kandidatenturnier in Madrid fand das nächste große Schachturnier diesmal in Deutschland statt. An der Sparkassen Chess Trophy in Dortmund nahmen neben Vishi Anand und vielen internationalen Top-Großmeistern auch normale Vereinsspieler teil.
In verschiedenen Formaten (No castling Chess, Grossmeister-Turniere, A und B Open) konnten Spieler aller Spielstärken mitspielen und ihr schachliches Können mit anderen Spielern messen. Das Turnier war hervorragend organisiert. In der großen Kongresshalle sah man zum Beispiel dem ehemaligen Weltmeister beim Spielen zu. Viele der Partien wurden auch live in YouTube und auf Lichess übertragen und von Artur Jussupov und anderen kommentiert. Im A Open spielten Spielerinnen und Spieler mit der Wertungszahl über 1900. Es war mit vielen Großmeistern aus der Bundesliga an der Spitze stark besetzt. Es konnten aber viele junge Spieler gegen die erfahrenen Koryphäen durchaus Punkte sammeln.
Das B Open, an dem ich teilnahm, war für die Spielerinnen und Spieler unter 1900 ausgeschrieben. Viele talentierte Kinder und auch erfahrene Vereinspieler trafen aufeinander. Es war schon ein erstaunliches Erlebnis zu sehen, wie ein neunjähriges Mädchen aus der Ukraine einen guten älteren Schachspieler in aller Ruhe an die Wand spielt. Das B Open gewann schließlich ein Dreizehnjähriger, der vor kurzem aus der Ukraine nach Deutschland vor dem Krieg geflohen ist. Vielen nette Gespräche zwischen den Runden, Analyse der Partien oder Kauf eines Endspielschachbuches am Verkaufsstand von Niggemann aus Münster ließen die vergangenen neun Tage zu einem entspannten und schönen Schachurlaub werden.
Ich persönlich konnte mit 4 Punkten aus 9 Partien relativ gut abschneiden. Einige Partien, in denen ich aus der Eröffnung dank Joachim sehr gut herauskam, konnte ich aber noch nicht erfolgreich zu Ende bringen. Es war aber eine tolle Erfahrung. Nächstes Jahr kann ich jedem und jeder empfehlen, im Juli nach Dortmund zu kommen.